Schallortung mit Parallelmessungen

Tätigkeit, Tageszeit und Umgebung spielen eine wichtige Rolle ob Lärm im Tieftonbereich (kurz LFN) eine unangenehme Begleiterscheinung oder eine dramatische Belastung darstellt. LFN vermindert das Wohlbefinden selbst dann, wenn er nicht bewusst wahrgenommen wird. Es ist darum angezeigt, dass genau so wie im Umgang mit Giftmüll oder radioktivem Material auch bei Lärmemissionen präventiv Massnahmen zum Schutze der Wohnbevölkerung ergriffen wird.
hifi
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Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von hifi »

Liebe Wissenschaftler und Wissensdurstige Antibrümmler

- Bei Blaubeuren wurde mit Messungen auf einem Raster versucht, ein Feld von Wellen abbilden zu können. Der Ansatz ist gut, die Wiese allerdings nicht der geeignete Ort, mit einer Parallelmessung markante Schallereignisse zu orten.

- Mit mehreren Microphonen und Modellrechnungen wurde beim Verkehr untersucht, woher der Schall genau kommt. (Die Sendung kann ich bei interesse hervorkramen. Es gibt irgendwo hier einen Thread von mir darüber. Es ginb um das Thema Lärmkataster, errechnet aufgrund der Abriebgeräusche.)

- Eventuell lässt sich durch andere Anordnungen der Microphone Schallortung verbessern. Hier die Ansätze aus >Hier haben wir den Brummton<

[Ich gehe obigen Thread auch noch durch. Leider habe ich die Diskussion nicht immer mitverfolgen können. Hilfe erwünscht. Bitte Postings hierher kopieren. Merci!]
obod0002
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von obod0002 »

Die Sendung kann ich bei interesse hervorkramen
ja bitte.
yewie56
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von yewie56 »

Schallortungsmessungen setzen voraus, dass der Aufnehmer sich in einem neutralen (Referenz-)Bereich befindet.

Ich fürchte, das sich das nicht bewerkstelligen lässt.
hifi
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von hifi »

obod0002 hat geschrieben:
Die Sendung kann ich bei interesse hervorkramen
ja bitte.

Abenteuer Wissen: Tiefe Frequenzen
Abenteuer Wissen: Einfach zu viel um die Ohren

Bin nicht sicher, ob auf der Homepage die Filme als Podcast abgespeichert sind. Falls nein, bitte nochmal meckern. ;-)
obod0002
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von obod0002 »

määääääääääääh,
wg. dieses unsäglichen rundfunk Gesetzes sind die Sendungen gelöscht.
Grmpf
schrotti
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von schrotti »

Hi,

beim Thema Schallortung sind wir alle Laien. In Blaubeuren wurde so gemessen:

Die Mikros M1, M2 und M3 wurden in einem Rechtwinkligen Dreieck aufgestellt. M1 und M2 in Nordrichtung. Ob bestimmte Abstände eingehalten wurden entzieht sich meiner Kenntnis.
Das Mikro M4 wurde willkürlich in das Dreieck hineingestellt.
Die Messwerterfassung der Mikros wurde synchron gesteuert. Also 100 Messungen je Sekunde immer gleichzeitig an allen Mikros.

Die Mikros waren als akustische Antennen ausgeführt. Poröse Schläuche vom Baumarkt, die mit normalen Schlauchverbindern aus Messing zu einem Kreuz verbunden und ausgelegt waren. Die Enden verschlossen. Das Mikro im Mittelpunkt des Kreuzes. Die Länge der Schläuche richtet sich nach der Wellenlänge des Schalls.
Zusätzlich ein Messgerät zur Erfassung der Windstärke und –Richtung.

Die Werte wurden in einem speziellen Programm ausgewertet und so konnte die Richtung und Entfernung von Schallereignissen lokalisiert werden.

Also Schallortung scheint sehr aufwendig.


M1++++++++++++++++++++M3
+...........................................+
+........................................+
+.....................................+
+............M4.................+
+..............................+
+..........................+
+.......................+
+....................+
+................+
+.............+
+..........+
+.......+
+....+
+..+
++
M2


Mit 2 Mikros geht vielleicht auch, eine grobe Richtungsbestimmung.

Nur mal laut gedacht, vielleicht braucht man zwei sehr schmalbandige Filter. Die Filter müssen auf ein Frequenzband eingestellt sein, beide immer gleich. Zwei Mikros in dem Abstand einer halben Wellenlänge. Die Abbildung beider Signale in einem Oscar wäre vielleicht vorteilhaft.
Die Verbindungslinie der Mikros zeigt bei größter Differenz in Richtung Schallquelle.
schrotti
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von schrotti »

Hi,

sollen wir für die Schallortung einen neuen Diskussionsstrang aufmachen und alle bisherigen Beiträge diese Themas dort sammeln?

Welches Werkzeug ist für die Schallortung ist am leichtesten zu bekommen bzw. anzufertigen?

Software?
Aufnahme mit 2 gleichen Mikros, sollte am einfachsten zu bewerkstelligen sein.
Die Aufnahme, 1 Mikro im Zentrum, das 2. Mikro wird in einem Abstand (halbe Wellenlänge) nach Himmelsrichtung ausgerichtet einmal in Nord, dann West, Süd und Ost.
Mit Software werden die 4 Aufnahmen ausgewertet.
Einstellbares Filter für eine bestimmte Frequenz.
Damit wird geprüft ob diese Frequenz in den Signalen vorhanden ist.
Dann wird in jeder der 4 Aufnahmen das Mittenmikro und das Außenmikro gefiltert und anschließend überprüft wie die Signalverläufe sind welches Signal voreilt bzw. nacheilt.
Das könnte sogar mit einem Waveditor wie Goldwave funktionieren.
Damit kann man aufnehmen filtern und sonstige vergleiche und Berechnungen machen, und das Signal wie in einem Oszillographen anschauen und sehen ob die Signale zeitversetzt sind.
So als erste Maßnahme um die Praktikabilität dieser Art der Schallortung in der Praxis zu prüfen sollte das ausreichen.

Man braucht nur 2 gleiche Mikros und einen Recorder. Die Mikros in ausreichendem Abstand aufstellen.

Die Auswertung später an einem PC.

Vielleicht funktioniert das sogar.

Mit freundlichen Grüßen
schrotti
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von schrotti »

Hi,

bei der Schallortung zeigt im Forum besonders obod0002 viel Interesse. Wenn man sich mit dem Thema gedanklich auseinandersetzt kommt man auf den einen oder anderen schwierigen Punkt.
Z.B. die Schallausbreitung.
Bei Schallquellen am Boden wird mit eine Schallausbreitung gerechnet die einer Oberfläche der Halbkugel entspricht.
Wird die zum Messzeitpunkt momentane Entfernung verdoppelt so entspricht das einer Reduzierung des Schallpegels um 6 dB.
Oder andersherum gerechnet, ich bin in 10 km Entfernung zu einer Schallquelle und halbiere jeweils, also 10000, 5000, 2500, 1250, 625, 312.5, 156.25, 78.125, 39.06, 19.53, 9.76, 4.88, 2.44, 1.22.
Das sind 13 Schritte, also 13x6=78 dB.
Das Signal hat über die Entfernung von 10 km eine Abschwächung von 78 dB (die Dissipation lasse ich unbeachtet).
Die Norm-Hörschwelle beträgt bei 20 Hz einer Lautstärke von 78.5 dB.
Um also hörbar zu werden muss das Ausgangssignal in 10 km Entfernung eine Lautstärke von 78 + 78.5 = 156.5 dB haben.
Ist das so richtig?

obod0002 vermutet ein Signal in sehr großer Entfernung, hier tut sich ein Problem auf. Habe ich ein Verständnisproblem?
mfg

PS
Siehe Berichtigung weiter unten. 8 dB muss bei der Rechnung eingesetzt werden.
Zuletzt geändert von schrotti am 28.03.2011, insgesamt 1-mal geändert.
obod0002
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von obod0002 »

Hallo schrotti.
Ja, das mit der Schallortung ist eine Herausforderung.
Einerseits außerhalb des Gebäudes - wenn der Ton denn von außen kommt, andererseits auch innerhalb.
Wenn wr den Brumm bspw. hören und währenddessen messen: dort wo wir uns befinden müßte dann ja auch der Brumm meßbar/sichtbar sein.
Aber schon hier in der unmittelbaren Umgebung gibt's das Problem das ich zwar was messe, es aber dem Brumm nicht zuordnen kann.
Auch kann ich aktuell immer nochnicht ausschließen welche Frequenzen denn den Brumm NICHT bilden (wäre ja auch schon einmal ein Schritt weiter).
Alles ziemlich deprimierend.
schrotti
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von schrotti »

Alles ziemlich deprimierend.
Nein überhaupt nicht.
Bleiben wir doch außerhalb des Gebäudes (innerhalb macht Ortung wenig Sinn).
Nimm nur deine unmittelbare Umgebung, mach die Messung.
Sehr wichtig! Immer um die Zeit messen wenn alles andere ruht, also nach Mitternacht, vielleicht um 02.00 Uhr, da hast Du die größte Chance. Was dann in deinem gemessenen Signal ist hat mit großer Wahrscheinlichkeit mit deinem BT zu tun. Nimm den Signalteil mit der größten Amplitude (Wasserfall durchführen und schauen wo den die dicksten Linien verlaufen).
Dann nach der Quelle dieser Frequenz suchen.
Dann die nächst kleinere usw.
Schau hier http://www.brummforum.net/viewtopic.php ... 2cb9940139
Da sind wenige Frequenzen die in Frage kommen, 8Hz, 39 Hz, 50 Hz, 55 HZ und vielleicht die 77 Hz.
Hast Du mal um diese Zeit gemessen?
Vielleicht mal mit einem Mikrofonpaar (es gibt Mikrofonpaare die extra ausgesucht sind und gleiche Daten haben)?
Dann mal los!
Aber zu dem Problem der Ausbreitung über größere Entfernungen, habe ich da einen Denkfehler?
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