Schallortung mit Parallelmessungen

Tätigkeit, Tageszeit und Umgebung spielen eine wichtige Rolle ob Lärm im Tieftonbereich (kurz LFN) eine unangenehme Begleiterscheinung oder eine dramatische Belastung darstellt. LFN vermindert das Wohlbefinden selbst dann, wenn er nicht bewusst wahrgenommen wird. Es ist darum angezeigt, dass genau so wie im Umgang mit Giftmüll oder radioktivem Material auch bei Lärmemissionen präventiv Massnahmen zum Schutze der Wohnbevölkerung ergriffen wird.
schrotti
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von schrotti »

Habe bei mir mit einem Echtzeitanalysator kurz herum experimentiert ohne endgültig eine Aussage zu machen aber hier scheinen in dem Frequenzband 7 bis 200 Hz, ganz grob in dem Frequenzbereich 7-10 und bei 24 und bei 40 Hz ständig 3 Spitzen sichtbar.
Im ständigen auf und ab und auch in der Frequenz variierend.
Mit freundlichen Grüßen
yewie56
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von yewie56 »

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Wenn Du mir veranschaulichen könntest wie's aussehen soll könnte ich morgen die Teile mitbringen - muß eh' zum Baumarkt.

Noch 'ne Frage: brauche ich das Rohr wirklich? Beim letzten Test draußen hab' ich einfach 'nen Plastikeimer über das Mikro getan und hab' recht gute Werte bekommen.
Schlußendlich müssen doch nur die Mikros Lambda/2 voneinander entfernt stehen und Richtung der verschiedenenen Himmelrichtungen ausgerichtet werden können...
Leider bin ich nicht so schnell wie Du ...

Natürlich kannst Du es erst einmal ohne Rohr ausprobieren. Das Rohr ist aus zwei Gründen gedacht:

Zunächst als Windschutz! Natürlich könnte man auch zwei Wäschekörbe aufstellen. Besser an Gummifäden aufhängen.

Wenn man denn schon ein Rohr als Windschutz hat, dann kann man die nutzbare Amplitude verdoppeln und außerdem das ganze frequenzselektiv machen, wenn man gleich eine Resonanzrohr- Konstruktion verwendet.
Phased Resonance Microphone-1.jpg
Man kann das Rohr auf lambda/2 verkürzen:
Phased Resonance Microphone-2.jpg
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yewie56
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von yewie56 »

Ok, next step:

Ohne Rohr würde die Situation nun so aussehen. Alles in Butter. Die Summe der Mikrofon-Outputs ergibt NULL:
Phased Resonance Microphone-3.jpg
Mit der Einrichtung ohne frequenzselektives Resonanzrohr nimmst Du aber auch andere Frequenzen auf. Für dieses Frequenzgemisch kommt aber eine andere Resultierende (grün) heraus. Da kannst Du nicht mehr umgekehrt phasenmäßig messen:
Phased Resonance Microphone-4.jpg
Möglicherweise aber, wenn man dies im Wasserfall-Spectrum und ncht im Time-Domain betrachtet, könnte es da trotzdem zur Auslöschung kommen - auch ohne Rohr.

Das
Phased Resonance Microphone wäre da eine sichere saubere Lösung. Und die würde ein abgestimmtes Rohr benötigen.

Der deutsche Begriff "Resonanz-Mikrofon mit Lambda/2 Abgriff" trifft die Sache nur begrenzt.
Manchmal kann man es englisch durchaus treffender sagen.
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yewie56
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von yewie56 »

Habe bei mir mit einem Echtzeitanalysator kurz herum experimentiert ohne endgültig eine Aussage zu machen aber hier scheinen in dem Frequenzband 7 bis 200 Hz, ganz grob in dem Frequenzbereich 7-10 und bei 24 und bei 40 Hz ständig 3 Spitzen sichtbar.
Im ständigen auf und ab und auch in der Frequenz variierend.
Hi schrotti,

bei meinen Langzeitmessungen kann ich so gut wie alle Spielarten sehen. Es gibt statistisch ein paar hervorstehende Frequenzen. Bei mir ist die Verteilung aber eher chaotisch. 7-10 und bei 24 und bei 40 Hz kommt mir aber bekannt vor wobei 40Hz bei mir eher weniger vor liegt, dagegen 48-68Hz. 50Hz auch, allerdings variert es darum so stark, dass man dafür jedes EVU, was solch einen Frequenzschrott produzieren würde sofort auf Schadenersatz verklagen müsste. Daher kommts also nicht ..

Mehr dazu im Thread: das Angesicht des Brummtones.

Eine paradiesische Situation habe ich in Eggiwil gemessen. Die Hölle von Viernheim werde ich da auch noch darstellen ...
obod0002
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von obod0002 »

Phased Resonance Microphone-1.jpg
so ganz verstehe ich die Theorie noch nicht:

Soll das Rohr an einem oder an beiden Enden offen sein?

Warum auch immer soll nun eine Welle bei lambda/4 zurückgeworfen werden.
Das trifft doch aber auf alle Frequenzen zu die an das Rohrende kommen.
Warum ist das dann "frequenzselektiv"?
Die Länge aleine wird's doch wohl nicht sein, ansonsten müßte ich ja ein ineinander verschiebbares Rohr zimmern.
yewie56
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von yewie56 »


so ganz verstehe ich die Theorie noch nicht:

Soll das Rohr an einem oder an beiden Enden offen sein?

Warum auch immer soll nun eine Welle bei lambda/4 zurückgeworfen werden.
Das trifft doch aber auf alle Frequenzen zu die an das Rohrende kommen.
Warum ist das dann "frequenzselektiv"?
Die Länge aleine wird's doch wohl nicht sein, ansonsten müßte ich ja ein ineinander verschiebbares Rohr zimmern.
In deinen Fragen steckt die Antwort.
Auch in der Akustik gibte s so etwas wie einen elastischen und einen unelastischen Stoß.

Das Ende eines Offenen Rohres stellt einen unelastischen Stoß dar. Ein geschlossenes Rohr einen elastischen Stoß.

Bei einem offen Rohr (unelastisch, gedämpft) ist es eben so, dass lambda / 4 zurückgespiegelt werden. Ja und das trifft auf alle Frequenzen zu, die am Rohrende reflektiert werden.

An diesem Rohrende montierst Du nun ein Mikrofon.
Mit einem zweiten Mikrofon kannst Du Dir nun jene Frequenz aussuchen, die Dich interessiert. Du verschiebst dazu einfach das zweite Mikrofon vom Ende aus gesehen in das Rohr um lambda / 2 versetzt gegenüber dem Rohrende-Mikrofon hinein.
Ja und das ist schon längenabhängig, eben lambda/2, aber nicht vom Rohr sondern nur vom Abstand der beiden Mikros.
Die Länge Deines Rohres wählst Du einfach so, dass die Länge ausreicht, um lambda / 2 der tiefsten Dich interessierenden Frequenz aufnehmen zu können.

Da Du das zweite Mikrofon verschiebst, brauchst Du nicht Dein Rohr absägen oder anstückeln.
Du kannst aber immer nur eine Frequenz betrachten. (Frequenzselektiv)

Im Bild habe ich das Rohr mal gefaltet. So gefaltet kannst Du es dann ziehharmonikaartig in die andere Dimension noch einmal zusammen falten.
PhasedResonanceMic.jpg
Das zweite Mic könnte auf dem Kopf einer - sauberen - Toilettenbürste montiert sein und mit zwei Strippen, welche aus den beiden Rohrenden herausschauen, im Rohr hin und her gezogen werden. Längenmarkierungen an den Strippen machen!

Ich habe mir einmal 7x1Mtr HT-Rohr DN50 besorgt. Dazu vierzehn Knie.
Summa summarum ca 20 Euro.

Nochmal zur Klarstellung: Das Rohr ist an beiden Enden offen!
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obod0002
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von obod0002 »

Ich habe mir einmal 7x1Mtr HT-Rohr DN50 besorgt. Dazu vierzehn Knie.
weißt Du schon wann Du Ergebnisse aus diesen neuen Messungen präsentieren kannst?
Ich denke es macht wenig Sinn wenn wir Beiden die Messungen parallel machen und bei beiden kommt nichts Verwertbares heraus.
Wenn ich darf, würde ich also warten wollen?

So ganz verstehe ich leider immer noch nicht, warum ich mit der Konstruktion die mich interessierenden Wellen erwische. In Deinen letzten Attachment kommen doch auch von dem offenen Ende "oben" Wellen in das Rohr welche beide Mikros messen müßten.
Und egal wie die Wellenlänge ist, am Mikro am unteren Ende würden sie gespiegelt UND haben dort ein positives oder negatives Maximum welches durch Reflexion am offenen Ende sogar noch verstärkt wird ...
yewie56
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von yewie56 »

Ich denke es macht wenig Sinn wenn wir Beiden die Messungen parallel machen und bei beiden kommt nichts Verwertbares heraus.
Wenn ich darf, würde ich also warten wollen?
OK, ich komme in den nächsten drei Wochen aber vermutlich nicht mehr dazu.

Anbei ein Bild:
Phased Resonance Microphone-5.jpg
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obod0002
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von obod0002 »

was ich noch beisteuern könnte, bei Euch aber eventuell schon bekannt ist:
auch hier hat sengpiel eine erstklassige Übersicht:
http://www.sengpielaudio.com/Pegelabnah ... sitaet.pdf
yewie56
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Re: Schallortung mit Parallelmessungen

Beitrag von yewie56 »

Puh, mal wieder schwerverdauliche Kost!

Zumal unsere Probleme wohl nicht - leider - allein im Freifeld zu suchen wären. Denn es scheint schon ziemlich sicher: Die Akustik des Gebäudes spielt vermutlich eine größere Rolle als wir zunächst geahnt haben ...

Festzuhalten gilt:

"Verwende niemals das Wort Intensität, wenn Stärke, Amplitude oder Pegel gemeint ist"

Uff!
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