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2.3.15. Niederfrequenter Schall; Infraschall
Der Übergang vom normalen Hörbereich zum Infraschall ist fließend. Er beginnt bereits bei Frequenzen unter 100 Hz; dabei nimmt die Tonhöhenempfindung zu tieferen Frequenzen hin immer mehr ab, wobei die Hörschwelle mit steiler Flanke ansteigt. Bei etwa 20 Hz verschwindet die Tonhöhenempfindung, Geräusche im Infraschallbereich sind aber bei entsprechenden Pegeln noch bis 1,5 Hz wahrnehmbar…
Dies ist eigentlich ein sehr entscheidenter Punkt!
Wenn vom Brummton geredet wird, dann wird oft fälschlicherweise von einem
Ton gesprochen.
Auch ich kann durch Versuche mit dem "Humsimulator" bestätigen, dass man unter 20Hz nicht mehr von einem Ton sprechen kann, sondern vielmehr von Druckimpulsen. Oberhalb 20Hz aber dann auch, wenn immer nur wenige Perioden (Fragmente) eines beispielsweise 35Hz Signals ausgesendet werden. Das heißt, sie modulieren in der Intensität ständig auf und ab. Ein Anschwingen des Trommelfells geschieht deshalb eben nicht und es entsteht etwas, was man nicht als Ton sondern als ein undefinierbares - ein Geräusch halt - beschreiben könnte. Obwohl der Spektralanalysator einen ganz klaren 35Hz Monochrom meldet, höre ich diesen Ton völlig anders, als wenn ich 35Hz auf dem Humsimulator einstelle.
Für den Spektalanalysator hat das wohl die Ursache, dass er auf ein recht hohes Decimate eingestellt ist - eine Art Mittelwertbildung - und eben auch noch eine gewisse Zeit für die FFT benötigt.
Diese Mittelwertbildung führt dann natürlich auch dazu, hohe kurze Impulsbelastungen einfach wegzubügeln. Man sieht dann zwar die Frequenz aber der zeitliche Intensitätsverlauf, welcher sehr schnell erfolgt, wird absolut nicht richtig dargestellt. Das macht SpectrumLab bei mir so, ich scheue mich aber nicht zu behaupten, dass auch behördliche Lärmmessgeräte genau an dieser selben Krankheit leiden werden.
Wenn man nun den Analysator in den Zeitbereich schaltet, kann man diese Peaks sehen, dann fehlt aber die Frequenzinformation.
In Abgrenzung gegenüber dem Infraschall als Luftschall werden Festkörperschwingungen im gleichen Frequenzbereich als ‚Erschütterung’ bezeichnet.
Sie treten vielfach gleichzeitig mit dem Infraschall auf
Erschütterungen finden bei mir IMMER subjektiv zeitgleich mit hohen Brummtonaktivitäten statt. Dazu fehlt mir noch ein Seismometer, deshalb nur subjektiv. Wellen in einem Wasserglas sind aber beobachtbar.
Während die Emissionen natürlicher Quellen oft nur kurzzeitig oder sporadisch und räumlich begrenzt –allerdings mit z.T. sehr hohen Intensitäten- auftreten, sind Emissionen technischer Quellen in den industrialisierten Gebiten ständig vorhanden…
Dies kann ich zumindest für meinen geographischen und geologischen Bereich nicht bestätigen. Die Emissionen natürlicher Quellen sind bei uns im Oberrheingraben nahezu permanent, jedoch mit Variationen, vorhanden. Ich kenne eine Firma (Photobelichtung von Leiterplattenfilmen), welche unsere Region verlassen hat, weil der Photoplotter durch Mikrobeben verursacht immer wieder falsch bzw. unpräzise belichtet hat.
Ferner entstehen durch Schwingungen von größeren Gebäuden
Dies ist nicht zu verachten. Bei hohen Windgeschwindigkeiten habe ich den Eindruck, dass auch mein Häusle anfängt zu schwingen ....
sowie durch den Betrieb von Heizungs-, Installations- und Lüftungsanlagen tieffrequente Schalldruckwellen, die aufgrund ihrer großen Wellenlänge von 16-60 m innerhalb geschlossener Räume durch stehende Wellen zu erhöhten Schalldruckpegeln führen können…“
Na bitte, da haben wirs!
Wenn auch ein Brummton außerhalb eines Gebäudes durchaus erträglich ist: IN einem Gebäude ist der durch die Resonanzen dann unerträglich.
Verschiedentlich habe ich schon gehört, dass Betroffene es zuhause nicht mehr aushalten und auf Parkbänken schlafen.
Dagegen treten psychologische Auswirkungen bis zur Wahrnehmbarkeitsschwelle auf (Unsicherheits- und Angstgefühle, Sensibilisierung und Fixierung auf Infraschallgeräusche)… Einzelne Menschen reagieren anscheinend auch auf tieffrequente Geräusche bei und unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Die Störwirkung (annoyance) durch Infraschall tritt bereits ab der Wahrnehmbarkeitsschwelle auf, sodaß Beschwerden über Infraschall ab diesen Pegelwerten immer wieder auftreten.
Begriff merken:
Sensibilisierung und Fixierung auf Infraschallgeräusche
Die physiologischen Auswirkungen wurden z.B. in Deutschland wurden z.B. in Deutschland u.a. durch das Inst. Für Wasser-, Boden- und Lufthygiene des BGA in Berlin untersucht. Die Ergebnisse der mittlerweile abgeschlossenen Untersuchungen eignen sich als Basis für die Ausarbeitung einer Richtlinie für den Arbeitsschutz. Entsprechende Initiativen sind aber in Deutschland zur Zeit nicht bekannt…
Diese Untersuchungen hätte ich gerne eingesehen. Quelle ist mir ja nunmehr bekannt.
Für die Ergreifung von Initiativen müssen wir sorgen....
„…Hinweise über spezielle Schutzmaßnahmen gegenüber der Einwirkung von Infraschall werden in der vorliegenden Literatur nicht gegeben. Prinzipiell eignen sich die für den Luftschall im Hörbereich angewendeten aktiven sowie passiven Schallschutzmaßnahmen. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen ist aber aufgrund der großen Wellenlänge des Infraschalls wie auch aufgrund des niedrigen Massenwiderstandes bei tiefen Frequenzen im Vergleich zum Wellenwiderstand in Luft stark herabgesetzt. So verfügen Bauelemente wie Wände, Dächer, Fenster und Tore, die als passive Schutzmaßnahmen verwendet werden, nur über geringe (Infra-) Schalldämmung. Schutzwälle besitzen nur eine geringe Abschirmung in diesem Frequenzbereich. Schalldämpfer nach dem Absorptionsprinzip können z.B. bei Heizungs- Klimaanlagen in der Regel nicht eingesetzt werden, da sie für merkbare (Infra-) Schallminderung zu groß dimensioniert werden müssen…
Siehe Thread "Mögliche Dämm-Maßnahmen" Es gibt da Ansätze mit (Verbund-) Plattenresonatoren, welche noch relativ kompakt gebaut werden könnten. Der Thread sollte mit Berechnungsgrundlagen fortgeführt werden. (Excel-Worksheet, ich bin dran)
Durch konstruktive Maßnahmen an Maschinen sowie an spezielle Maschinenelementen, die Vermeidung von Unwuchten und Ankopplung von großen schwingenden Flächen, lassen sich Infraschallemissionen im Einzelfall wesentlich verringern.“
Ein Unwuchtdetektor sollte für alle Rotationsmaschinen gesetzlich vorgeschrieben werden und das Log sollte behördlich geprüft werden, um zu überprüfen, ob Gegenmaßnahmen auch ergriffen wurden. Eine Unterlassung dieser Maßnahmen sollte eine Strafe nach sich ziehen.
„… Tieffrequente Geräusche ähneln einem fernen Donnergrollen und haben für uns die Bedeutung einer Frühwarnung von einer Gefahr. Ist das Geräusch sehr leise, so halten wir unwillkürlich den Atem an, um konzentriert auf das Geräusch zu hören. Beim Näherkommen der Schallquelle steigt der Pegel und das Signal ist leicht zu erkennen. Diese normalerweise kurzzeitige und wiederholte Konzentration auf ein tieffrequentes schwellennahes Signal ist bei sensibilisierten Personen so übersteigert, dass sie geradezu unter einem Zwang stehen, sich ständig auf den leisen, tieffrequenten Schall zu konzentrieren. Wenn im allgemeinen abends die Verkehrsgeräuschkulisse und solche schwellennahen Signale erkennbar werden, sind diese sensibilisierten Personen durch den Zwang zu konzentriertem hinhören stark beeinträchtigt, was bei längerer, insbesondere nächtlicher Störung, auch körperliche Schäden auslösen kann.
Siehe oben:
Sensibilisierung und Fixierung auf Infraschallgeräusche
Bei diesem Phänomen ist es wichtig, dass Ärzte und Mitmenschen solche sensiblen Personen nicht als Psychopathen abklassieren, sondern sich verständnisvoll um eine Vermeidung der physikalisch nachweisbaren Störgeräusche bemühen.“
Aha, die Störgeräusche sind physikalisch nachweisbar.
Wer hat denn diesen Nachweis erbracht?
Hier wäre es sehr interessant, wann und von wem dieser Nachweis geführt wurde.
Die Aussage steht komplett konträr zu den bisherigen behördlichen Messergebnissen!