Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Analyseprogramm, Mikrofonkapseln, Vibrationssensoren (Geophone) und Step-to-step-Anleitung für Kurz- oder Langzeitmessungen.
yewie56
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von yewie56 »

nun, einerseits sollte der Mikrofonvorverstärker ab 3hz funktionieren:
Naja, nicht so ganz. Denn der 3dB Punkt liegt bei 15Hz. Das bedeutet, dass bei 15Hz der (elektrische) Pegel schon um die Hälfte nach unten hin abgesunken ist. Eben KEIN Infraschall-Verstärker!

Da müsste man mal die Koppelkondensatoren neu berechnen und gegen größere austauschen.
Zuletzt geändert von yewie56 am 02.08.2011, insgesamt 1-mal geändert.
yewie56
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von yewie56 »

Ich weiß immmer noch nicht so richtig, warum Du die Sensitivität Deiner Messeinrichtung erhöhen willst. Dein 22Hz Band kommt doch wie eh und jeh sehr schön raus.

Ja ich weiß, Du willst im Schacht die tiefen Frequenzen holen. Aber da ist möglicherweise die Kalibrierung zunächst der bessere Weg. Denn mit der Kalibrationskurve holst Du dort einfach noch etwas rein mathematisch. Ohne dies mit zusätzlichem Rauschen und zusätzlichem 1/f Rauschen zu erkaufen.
yewie56
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von yewie56 »

Zum anderen würde ich gerne Deinen Kissentest in ähnlicher Form bei mir durchführen (ohne vorher gewußt zu haben, daß es mit Kissen geht - wieviele müssen wir uns auf das betroffene Ohr binden damit's ruhig wird)?
- Schwere Steppdecke mit hohem Wollanteil, nicht so ein Aldizeugs mit 100g Polyester drin

- Drei Kissen

- Schwere Tagesdecke mit hohem Wollanteil

- Mikrofon

- 2 Kissen

- Sessel

Dies war der "Aufbau"
Was mir aktuell nicht gefällt ist die Kugelcharakteristik der Mikros. Wenn der Brumm durch unsere Wände erzeugt oder doch verstärkt würde, so wäre eine andere Charakteristik viel zielführender (da ich dann event. die Herkunft = Wand/Decke/Boden) ermitteln könnte.
Ähnliches hatten auch meine Fragen zum Bleiblock im Hinterkopf. =>Richtungsbestimmung
Ah ja, richtig. Jetzt verstehe ich auch den Bleiblock. Er soll auf einer Seite offen sein. Zur Lokalisierung.

Raffaseder
http://www.raffaseder.com/sounddesign/m ... Audio6.pdf
hat da einige Argumente gegen die Lokalisierung von niederfrequentem Schall, siehe Beugung Seite 8 und räumliche Wahrnehmung Seite 12-21, zumindest gilt dies für unsere Ohren und tiefe Frequenzen:

a)
Interauraler Laufzeitunterschied
Maximal ca. 0,7 ms
Nur bei der ersten Wellenfront wirksam
Daher: für impulsartige Schallsignale wirksam
b)
Interauraler Phasenunterschied
unterschiedliche Laufzeit bewirkt unterschiedliche Phase
auch von der Frequenz abhängig
Nur bis ca. 740 Hz wirksam
Was ist mit: "bis 740Hz" gemeint. Von Oben nach unten? Oder von unten nach oben?

c)
Interauraler Intensitätsunterschied
Kopf ist Hindernis für Schallwellen mit:
λ < 17 cm bzw. f > 2000 Hz
Wirksamkeit ab ca. 1000 Hz
"Wirksamkeit ab ca. 1000 Hz" nach oben!

Rafaseder gibt uns aber einen (dicken) Hinweis:
Der "Kopf" muss mindestens λ dick, breit sein.

In unserem Fall müssten also zwei Mikros mehrere Meter voneinander entfernt stehen - und dazwischen noch ein dicker Dickkopf (ein Haus?) sein. Dann könnte man es noch einmal mit dem Vektorscope probieren.

http://www.brummforum.net/viewtopic.php ... 9&start=32

Noch etwas zur Kugelcharakteristik:
Kugelmikrofone sind Druckgradientenempfänger
Richtmikrofone sind mehr Druckempfänger.
Meist haben Richtmikrofone einen saumäßigen Infra-Frequenzgang. Warum dies so ist? Noch keine Ahnung.

Vielleicht könnte dann aber doch ein - hart aufgebauter, Trichteröffnung - Mikrobaro etwas zu einer guten Richtwirkung beitragen.
yewie56
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von yewie56 »

ich weiß ich nerve, aber wenn Du es schaffen könntest aus Deiner Tondatei einige Frequenzen mit Peaks rauszuwerfen, könntest Du event. auch hören ob der Brumm durch Frequenzen unterhalb der bis dato vermuteten für Dich hörbar wir
Ich bin da dran, habe aber frappierende, eigentlich jedoch nachvollziehbare Entdeckungen gemacht. Möglicherweise führt dies jedoch auch noch zu einer Erkenntniss, warum WIR den Brumm hören und andere nicht:

Beispiel (das hatte ja auch schon der HNODoktor so gesagt)
Irgendeine Aufzeichnung hernehmen, vorzugsweise eine, wo das Brummgeräusch nicht so stark ist. Ich kann dann da also überhaupt kein Brummgeräusch hören!
Lowpassfilter 70Hz drüber, und es brummt wie SAU !

Egal, welche Aufzeichnung ich hernehme, das Lowpassfilter 70Hz zaubert mir aus JEDER Aufnahme immer einen fetten Brumm hervor!

Ich will dies noch einmal an verschiedenen synthetischen Rauschspektren (weiß, rosa) ausprobieren.

Wenn dies wirklich so ist, dann haben WIR Betroffene einen LOWPASSFILTER IM OHR EINGEBAUT!

Unser Hörvermögen ist in den oberen Frequenzbereichen zu ungenügend. Dann muss wohl ein Hörgerät her!

Dies sind aber noch sehr spekulative Vermutungen.
obod0002
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von obod0002 »

Wenn dies wirklich so ist, dann haben WIR Betroffene einen LOWPASSFILTER IM OHR EINGEBAUT!
oder unsere Häuser funktionieren derart (filtern alles ab einer bestimmten Frequenz weg) oder beides oder ...
Dieter
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von Dieter »

obod0002 hat geschrieben:oder unsere Häuser funktionieren derart (filtern alles ab einer bestimmten Frequenz weg) oder beides oder ...
...oder kommen in Resonanz (ganz oder einzelne Wände/Decken/Fußböden)?
obod0002
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von obod0002 »

Ja.

Und damit kommen wir wieder auf die alles entscheidende Frage:
wer oder was resoniert? Luftschall oder Körperschall?
Geht der tiefe Schall einfach durch Wände und Co. durch oder wird er erst durch das Gebäude gebildet.

Irgendwie scheint es uns nicht zu gelingen diesen gordischen Knoten zu zerschlagen ...
und ohne das können wir wohl nur auf den Zufall hoffen um den/die Erzeuger bei uns in der "Nähe" zu finden.
obod0002
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von obod0002 »

Aufspüren von Eigenresonanzen.

Wir haben ja schon des öfteren darüber gesprochen Gebäudeteile mit dem Hammer zum Schwingen anzuregen und dabei die entstehenden Frequenzen aufzuzeichnen.
Bei Wand, Decke, Boden geht das ja relativ leicht, aber wie mache ich das z.B. bei Glas, z.B. bei einem Fenster?

Der Hammer scheint mir da keine gute Wahl, also die Faust?
Sollte ich eher auf's Glas, eher auf den Rahmen oder doch die Stege zwischen den Glaselementen "hauen"?
Wa meint Ihr?
yewie56
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von yewie56 »

Experimentelle Modalanalyse

http://www.brummforum.net/viewtopic.php ... 9&start=58

Es tut ein weicher Gummihammer, beispielsweise selbstgefertigt aus Flummy-Ball (Vollgummi) gebohrt mit Stiel.

Wichtig ist ein elastischer Stoß, deshalb geht es mit einem Handballen nur mit sehr viel Gefühl, da der Ballen, wenn nicht sofort zurückgezogen, ja wieder bedämpft.
obod0002
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Re: Messen mit einfachsten Mitteln, Jede /-r kanns

Beitrag von obod0002 »

So, erste Messungen mit einem Flummi (oder wie immer sich das Ding schreibt).
5cm Durchmesser. In der Mitte ein Loch gebohrt und einen Faden durchgezogen.
Ist zwar nicht so vergleichbar wie Stiel und Fallenlassen, aber man kann auch aus einigen Metern Entfernung werfen und hoffentlich treffen.

Hier die Treffer, 6 Stück an der Zahl: 3 auf die Brücke von denen ich nix sehe und drei gegen die Glasscheiben (kurz vor 18:02). Dafür habe ich den Pegel links nachträglich um 20dB erhöht (-65dB -> -45dB):
vgl_flummy01kesz_aw_bruecke_110822_1807.jpg
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