Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Es gibt mehr tieffrequenten Schall bedingt durch grössere Maschinen (Flugzeugen, Autos und Schiffe) sowie durch Zunahme in Siedlungsnähe sowie Schallschutzmassnahmen und Schalldämmung, welche die Bandbreite im 'unhörbaren' Bereich akzentualisieren.
yewie56
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Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Beitrag von yewie56 »

Ich wage es mal hier trotzdem. Vielleicht könntet Ihr ein wenig drauf achten ...

Ich poste nacheinander ein paar schon lange gemachte Beobachtungen.

Mein Lebensrhythmus lässt es zu, erst sehr spät (eigentlich erst am frühen Morgen) ins Bett zu gehen.
Dies tue ich nicht, weil es mir Spass macht, sondern weil ich mir etwas immer noch nicht erklären kann:

Warum ist der Brummton nachts so besonders quälend?
Richtig, wir hören ihn auch tagsüber.
Die bisherige Erklärung war jene, dass er deshalb nachts besonders quält,
weil man eigentlich im Bett ist und schlafen will. Und deshalb ist man hypersensibilisiert.
Außerdem tritt er deshalb hervor, weil die kaschierenden Umweltgeräusche nachts
zurück gefahren sind und der Brumm deshalb hervortreten kann.

Ich behaupte, diese Erklärungen sind nicht richtig!

Meine Beobachtungen:

20:00 - 23:00 Uhr ist bei mir generell die ruhigste Brummphase.
Obwohl da die Umweltgeräusche schon mächtig zurückgefahren sind und der Brumm
eigentlich hervortreten müsste.

Gelegentlich ab 23:00 meistens aber erst ab 2:00 - 3:00 setzt dann plötzlich
der Brumm ein.
Obwohl die Umweltgeräusche schon lange vorher zurückgefahren sind.
Da ich noch ganz normal arbeite oder sonst etwas mache, kann ich zu diesem
Zeitpunkt noch nicht hypersensibilisiert sein!

Der Brumm dauert dann häufig bis in die Morgenstunden und macht dann
erst einmal Pause.

Dies würde bedeuten, dass sich TATSÄCHLICH das Auftreten des Brummtones
im Zeitraum von 23:00 - 9:00 HÄUFT und es
NICHTS mit Umweltlärm oder Hypersensibilität zu tun hat !

Ein Wetterlink zeigts aber sehr schön:
Regelmäßig fällt der Luftdruck in den Nachtstunden bis in den Morgen.
Dies ist auch ganz erklärlich: Da es Nachts abkühlt, sollte der Luftdruck zwansgläufig
abfallen! Ein paar hPa sind da schon sehr viel!

Er tut es ziemlich genau in diesem beobachteten Zeitraum erhöhter Brummton-
Aktivität.

Sollte es so sein, dass der abfallende Luftdruck das Korsett des grummelnden
Erdbebenliebenden Planeten lockerer schnürt?
yewie56
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Re: Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Beitrag von yewie56 »

Noch einmal auf den Luftdruck zurückzukommen:
Erinnert Ihr Euch meines Berichts, dass es bestimmte Vorzugszeiten während eines Tages gibt, in denen zumindest bei mir der niederfrequente Lärm besonders häufig auftritt?

Hier eine mögliche Erklärung:
Der Luftdruck ist einer täglich wiederkehrenden Periodik unterworfen, die zwei Maximalwerte und zwei Minimalwerte pro Tag aufweist. Er folgt dabei den Schwankungen der Lufttemperatur, wodurch sich ein stärkerer 12-Stunden-Rhythmus (als semicircadian bezeichnet) und ein schwächerer 24-Stunden-Rhythmus (circadian) zeigen. Die Maxima finden sich gegen 10 und 22 Uhr, die Minima gegen 4 und 16 Uhr (Sommerzeit beachten)
Eine Darstellung des Tagesgangs, so wie er in Norddeutschland aufgezeichnet wurde, ist hier zu sehen.
Tagesgang-luftdruck.jpg
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Luftdruck

und
Wikipedia hat aber recht, wenn es von einem stärkeren Einfluß der 12Std.-Periode gegenüber der 24-Std.-Periode schreibt.
Diese Luftdruckschwankungen kommen durch atmosphärische Gezeiten, wobei diese prinzipiell analog zu den ozeanischen Gezeiten funktionieren, d.h. ein Effekt der nichtzentral angreifenden Gravitationskräfte von Mond bzw. Sonne sind. Die Schwingungsmuster der atmosphärischen Gezeiten sind aufgrund von Resonanzen ziemlich komplex. Viel hat darüber S. Chapman gearbeitet, und in Deutschland war M. Siebert, Uni Göttingen, der Experte, den ich noch persönlich kennenlernen konnte. Details dazu gibt's in geophysikalischer Literatur, z.B. W. Kertz, Geophysik I, oder auch Godske et al, Dynamic Meteorology & Weather Forecasting, Amer. Meteor. Soc. 1957

Das Thema war wissenschaftlich etwa vor 50 Jahre restlos ausgelutscht und geklärt, so daß man heute nur noch wenig darüber findet. Aber es ist ein Paradebeispiel für geophysikalische Detailarbeit.
http://www.wetterzentrale.de/cgi-bin/we ... ;read=2026

Atmosphärische Gezeiten?
Nun auch Luftmassen haben, wie der Name schon sagt, auch eine Masse. Und diese ist den Gravitationsgesetzen genauso unterworfen, wie das Wasser der Meere.
Ich kann mich noch erinnern, dass zum Beispiel ein Eisenbahnwaggon voll Luft so um die 70kg wiegt.
Also die enthaltene Luft natürlich.

Vielleicht noch ein paar Worte zu den Dimensionen, was beim Luftdruckwechsel so passiert:

Bei normalem Luftdruck (1013 hPa) lasten pro Quadratmeter eine Last von ca. 10 Tonnen auf dem Boden.

(Hätten wir diesen Druck nicht, würde unser mit 50-70% Wasser enthaltene Körper vermutlich dahinfließen)

Jeder Wechsel von beispielsweise 10 hPa be- oder entlastet den Boden pro Quadratmeter um 100kg.

Dies sind deutliche mechanische Lastwechsel welche tatsächlich zur Durchwalkung des Bodens führen könnten.



Außerdem fiel mir auf, dass zig-minutenlange monochrome Linien im gemessenen Frequenzspektrum an seltsamen Ereignissen begannen oder verschwanden (ein Bild folgt noch):

Es waren häufig jene Zeiten, als ein Auto auf einer untergeordneten Straße / Wirtschaftsweg vorbeifuhr.

Offenbar kann das Gewicht eines Fahrzeuges Mikro-Beben auslösen oder verstummen lassen.

Dann kann das auch ein Luftdruck-Wechsel!
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Zuletzt geändert von yewie56 am 08.01.2013, insgesamt 4-mal geändert.
yewie56
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Re: Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Beitrag von yewie56 »

Also, nochmal zum mitschreiben meine Vermutung.
Ich bin mir allerdigs dabei noch ziemlich sicher, dass das Entstehen niederfrequenten Lärms
noch zusätzliche andere Ursachen hat.

1) Lang anhaltender Lufthochdruck: WENIG Brumm
2) niedriger Luftdruck: MEHR Brumm
3) Luftdruckwechsel vor allem von höherem auf niedrigeren : MEHR Brumm
4) Nachts zwischen 22:30 und sechs Uhr : MEHR Brumm (Tageskennlinie niedrigerer Luftdruck)
5) Nachmittags zwischen 12:00 und 18:00 : Auch MEHR Brumm, allerdings nicht ganz so viel wie bei 4), (auch wegen der Luftdruck-Tageskennlinie)

Die Intensität des Brumms ist UMGEKEHRT proportional zum Luftdruck bzw. Luftdruckverlauf!
yewie56
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Re: Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Beitrag von yewie56 »

In den nächsten Tagen wird der Luftdruck besonders in Norddeutschland fallen.
So Mittwoch auf Donnerstag 9. auf 10. Januar 2013.

Damit wird sich die stabile Wetterlage reduzieren.
Gibt dies tatsächlich mehr Brumm ?
obod0002
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Re: Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Beitrag von obod0002 »

Hallo yewie.
Bei mir war es mit der Neurodermitis so, daß ich vorwiegend gg. 2-3Uhr und 5-6Uhr wach wurde.
Ggfls. haben die Zeiten auch noch eine andere Bewandtnis - z.B. Biorhythmus/Schlafzyklen.
Bisher hatten wir den Luftdruck nicht als Brummquelle festmachen können, aber ein neuerliches Beobachten ist sicherlich hilfreich.
Bei mir ist es aktuell so, daß der Brumm fast die ganze Zeit die ich im eigenen Häuschen bin anwesend ist, allerdings in einer recht "milden" Stärke. Am Wochenende gerne auch außerhalb
Dann und wann höre ich ihn auch auf morgens auf der Firma. Dies vor allem, wenn ich mit einen InEar-Höhrer benutze, auf der Seite wo ich auch den Brumm höre.
Ich weiß es ist egoistisch, aber ich würde ihn gerne loswerden, und seie es nur für Stunden jeden Tag <- das ist mein vorrangiges Ziel.
Ala: wer von den Nutzenden versteht was sich abspielt wenn er das Licht ausmacht, er will es dunkel haben, und der Lichtschalter nützt.
4) Nachts zwischen 22:30 und sechs Uhr : MEHR Brumm (Tageskennlinie niedrigerer Luftdruck)
Übrigens: mich würde interessieren ob jemand der Nachtschicht fährt auch diese genannten Zyklen empfindet oder ob sich bei dieser Person alles verschiebt.
yewie56
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Re: Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Beitrag von yewie56 »

Ich weiß,
Dich interessiert nicht, WARUM
sondern
WIE weg damit.

Für mich werden - neben einem offenkundigen persönlichen medizinischen Handicap - die Ursachen des vorhandenen externen Geräusches immer klarer.
Natürlich gibt es regionale Quellen, wie LWP oder WKAs oder Verkehr.

Aber das zeitliche Gerüst des Brummtones passt nicht bei mir auf diese Quellen.
So brummt es an Feiertagen und Sonntagsfahrverbottagen genauso wie in verkehrsarmen Zeiten. Und da auch noch mehr als in den verkehrsstarken Zeiten.
Wenn LWPs in der Nacht eigentlich herunter gefahren haben sollten (schliesslich steckt dahinter meist ein Extrem-Niedrig Energiehaus mit entsprechendem Gebäudemanagement), sollen die heftig brummen?

Der Tagesgang 22:30 bis 6:00 spricht da Bände.

Und es hat auch nichts damit zu tun, dass ich ständig nachts arbeite.
Das tue ich nur manchmal, bei Bedarf - um dem Mist auf die Schliche zu kommen.

Deshalb gibts auch bei mir keine zeitverschiebenden Einflussgrößen.
Ich kann mir halt ein "die Nacht durchmachen" mal ab und zu leisten.

Jedenfalls hift es mir auch, dass ich gegen geophysikalische Ursachen nicht wie Don Quixote anrennen kann.
Das ist eben nicht zu ändern.

Wohl aber die Belastung und Konditionierung durch technischen LFN während des restlichen Tages.
Ohne diese würden wir den natürlichen LFN eben vermutlich nicht hören.
Bernd
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Re: Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Beitrag von Bernd »

Hallo yewie.
Habe Deine Mail erhalten und komme Deiner Bitte
in meinem Tagebuch hier nach:
http://www.brummsyndrom.de/

Gruß: Bernd
Bernd
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Re: Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Beitrag von Bernd »

Habe soeben in meinem Tagebuch die letzte Nacht nachgetragen.
Ich hoffe, Du kannst was damit an fangen.
Bernd
Bernd
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Re: Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Beitrag von Bernd »

Habe einen weiteren Eintrag in meinem Tagebuch.
Die letzte Nacht waren die Änderungen stärker.
Und heute morgen lag draussen Schnee. Smile.

Bernd
yewie56
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Re: Luftdruckwechsel und Tagesgang des LFNs

Beitrag von yewie56 »

Danke Bernd.
Ich bin noch am Auswerten und Verfassen eines Berichtes.

Deine Beobachtungen sind mit meinen Beobachtungen DEUTLICH vergleichbar.

ES HAT EINEN ZUSAMMENHANG MIT DEM VERLAUF DES LUFTDRUCKES!
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